lausch
Barbara SCHIRMER / Christian Zehnder
© Photo Heiner Grieder
Imaginäre alpine Kammermusik
Hackbrett und Stimme verbinden und zerzausen sich wie Wolkengebilde am schroffen Massiv zu einer eigenständigen Klangskulptur aus dem alpinen Raum.
Musikalisch bewegt sich "Lausch" konsequent auf dem Grat zwischen alpiner und urbaner Befindlichkeit, eine weitgespannte Klangsphäre “zwischen Penicillin und Piz Buin".
Als Gastmusiker und Mitspieler für die jüngsten Einspielungen sind wir auf einen alten MOOG gestossen. Der Kult-Synthesizer aus den 70er Jahren ergänzt das Duo subtil mit wunderbarem warmen Klang und seinen eigenwilligen Arpeggios.
Barbara Schirmer und Christian Zehnder gehören zu den wichtigsten Vertretern einer 'neuen alpinen Musik'. Sie haben in den letzten Jahren eine ganz persönliche Klangarchitektur aus dem Begriff 'Volksmusik'
entwickelt und sich damit weit über die Landesgrenzen hinaus einen Namen gemacht. "Lausch" ist nach "Gländ" die zweite Zusammenarbeit der beiden Musiker und führt in eine ganz eigene Welt neuer alpiner Kammermusik.
Mitwirkende
Christian Zehnder Jodel, Obertongesang, Wippkordeon, Hals-Zither Wippcordeon, Cervial Zither
Barbara Schirmer Hackbrett
Hackbrett.com
CD-Edition
Nach 7-jähriger Zusammenarbeit, unzähligen Konzerten im In- und Ausland, präsentieren wir nun endlich zum neuen Programm LAUSCH auch einen ersten speziellen Lauschkörper:
Die LAUSCH CD erscheint als Special Edition in limitierter Auflage von 500 Stück. Sie befindet sich in einer einmaligen - für LAUSCH entworfenen - Scherenschnittkomposition von Jolanda Brändle aus dem Toggenburg. Mit modernster Lasertechnik wurde das Original als kleines und höchst filigranes Multiple Kunstwerk (22 x 22cm) exklusiv für Lausch geschnitten, nummeriert und von den Musikern handsigniert.
DIE LAUSCH EDITION IST VERGRIFFEN!!!
Lausch CD auf iTunes
PRESSE
Tages-Anzeiger / der Bund
"Von unwirklicher Schönheit dagegen «Gländ», das neue Programm von Christian Zehnder (Stimmhorn), ein Duett mit Barbara Schirmer am Hackbrett. Zehnder, der virtuose Jodler und Obertonsänger, sang zurückhaltender als auch schon, und in den stärksten Momenten hörte man Jodelmelodien, die so erhaben kunstvoll und so profund schwermütig waren wie ein Schubert-Lied."
Badische Zeitung, Dez. 09
”Wie eine Stimme und ein Hackbrett ein ganzes Abendprogramm gestalten sollen, das fragte sich wohl mancher Zuhörer vor der Basler Premiere von "Gländ" zurecht. Esoterisches lässt sich da vermuten, und wenn nicht, dann vielleicht Traditionelles. Doch da war man in diesem Gelände auf dem Holzweg. Sicherlich ist es eines der größeren Wagnisse, die der Vokalakrobat Christian Zehnder im Laufe seiner Karriere da mit Barbara Schirmer eingegangen ist, ohne Netz und doppelten Boden eines Bandgefüges, "feinstofflich", wie er selbst sagt. Vor einem halben Jahr hatte die unorthodoxe kammermusikalische Begegnung während der Uraufführung beim Alpentöne-Festival in Altdorf noch mit der barocken Klangfülle einer Kirche zu kämpfen. Nun bot das kleine aber feine Theater Roxy zu Birsfelden mit seiner trockenen Akustik einen perfekten Rahmen, um ein lebendiges Konzertieren zu ermöglichen.
Denn obgleich Zehnder mit seinen Stimmeneskapaden im Mittelpunkt steht, ergibt sich doch immer wieder eine delikate Zwiesprache mit dem Hackbrett. Schirmer gestaltet die Begleitstrukturen frei und virtuos mit vier Sticks, lehnt sich an Minimal Music-Vokabeln an, hat auch Mut zu spröder Chromatik. Der Nachhall der Saiten erzeugt spannende Reibungen zu Zehnders Obertongesang, der wie gewohnt nuancenreich vorgetragen wird, mit dem Tanz der Finger auf den Lippen etwa, um perkussive Maultrommel-Effekte zu erzielen. Hintergründig brechen die beiden das Erbe der Schweizer Volksmusik auf, konfrontieren es subtil mit Farben aus aller Damen und Herren Länder. Der kehlige Gesang tanzt zu ungeraden Takten, die vom Balkan stammen könnten, die Tonfolgen eines Zäuerlis werden verlangsamt, vereinigen sich mit Countertenor-Einlagen zu einer völlig neuen melodischen Logik. Oder man zäumt das Pferd von der anderen Seite auf, lässt in ein barockes Rezitativ das Jodeln einbrechen.
Eine vielschichtige Folklore Imaginaire
In einem Solo wandelt Schirmer von einer schlichten Volksmusikweise hin zu fast expressionistischen Phrasen, bringt dadurch ihre Verstörung über das Minarett- Verbot zum Ausdruck und grüßt ihre Freunde in Persien, Heimat der Hackbrett- Hochkultur. Es ist eine vielschichtige folklore imaginaire, die beide jeder für sich schon beherrschen, und die im Zusammenspiel den Fokus noch weiter weg von der Folklore hin zur großartigen Einbildungskraft verlegt. Denn immer wieder erzählen sie Geschichten, in denen bei allem Filigranen das Humoreske einen starken Anteil hat: Ohne Worte erzählt Zehnder die Geschichte vom einsamen Appenzeller Bauern, der im Nahen Osten sein Liebesglück findet, wobei er mit zum Brüllen komischer Gestik das ländliche Mannsbild und die verzückte Dame zugleich verkörpert.
Ein Tango erklingt plötzlich, mit Bandoneon-Unterstützung, und dieser Tango hat einen an Liebesleid erkrankten Griesgram zum Protagonisten, der zur großen Begeisterung der Zuhörer Aspekte von Tom Waits und einer Sopranistin mühelos unter einen Hut bringt. Überhaupt ist Zehnders Rollenspiel in diesem Programm besonders frappant: Vom plappernden Mütterlein bis zum Belcanto-Sänger, vom bärbeißigen Nuschler bis zum Mädchen, das sich ziert, spielt er meisterhaft auf der Klaviatur der Vokalfarben. Und besitzt gerade dadurch Stärke, dass er sich auch mit langen, anstrengenden Haltetönen zurücknehmen kann, um Schirmer Raum zu geben für pointierte Soli in den hohen Lagen des Hackbretts. Nach einem frenetischen Beifallssturm im vollbesetzten Roxy kehrt das Duo nochmals zurück für eine durch und durch überraschende Zugabe: Schirmer erzeugt mit einem Glas auf den Saiten bizarre Slide-Effekte und mit Zehnders improvisatorischem Sprechgesang entsteht tatsächlich so etwas wie ein avantgardistischer Blues.
© Photo Heiner Grieder
Schirmer / Zehnder
Lausch
Imaginary Alpine Chamber Music
Between the breathing of sleeping mountain valleys and the whispering of conifers in the wind, songs ring out, carrying memories of a forgotten imaginary homeland. Cimbalom and voice meet, enmeshing and tousling each other like cloud formations against the steep mountain mass, becoming a self-contained sculpture of sound from the alpine space.
Barbara Schirmer and Christian Zehnder are amongst the most important exponents of a „new alpine music“. In recent years, they have turned the term „folk music“ into a personal architecture of sound of their own, and in doing so, have become well known far beyond Switzerland's borders.
After "Gländ", "Lausch" is the second collaboration between these two musicians and leads into an entirely unique world of new alpine chamber music.
Christian Zehnder Vocals, Overtone Vocals, Wippcordeon, Cervial Zither
Barbara Schirmer Swiss Cymbalom
Hackbrett.com
THE LAUSCH LIMITED EDITION IS SOLD OUT !!!
Lausch CD on iTunes
PRESS
Tagesanzeiger / der Bund
"...Of surreal beauty, on the other hand, is «Gländ», the new programme by Christian Zehnder (Stimmhorn), a duet with Barbara Schirmer at the Swiss cimbalom. Zehnder, the virtuoso yodeller and overtone singer, sang in a comparatively restrained manner, and in the strongest moments one hear yodelled melodies that were as loftily artistic and profoundly melancholic as a song by Schubert."
Badische Zeitung, December 2009
"How a voice and a cimbalom are supposed to provide the entertainment for an entire evening is a question many members of the audience may have asked themselves before the debut showing of "Gländ" in Basel. One might suspect that the programme would be of a more esoterical nature, and if not that, then possibly traditional. But that assumption is mistakien. It is certainly one of the more daring ventures of his career that Christian Zehnder has decided to embark on with Barbara Schirmer, without the safety net of a backing band. Half a year ago, at its first showing at the Alpentöne festival in Altdorf, this unorthodox chamber-musical encounter still had to struggle with the baroque sonority of a church. Now, it was the Roxy theatre in Birsfelden with its dry acoustics that
provided the perfect stage for a lively concert performance.
Badische Zeitung, December 2009
"How a voice and a cimbalom are supposed to provide the entertainment for an entire evening is a question many members of the audience may have asked themselves before the debut showing of "Gländ" in Basel. One might suspect that the programme would be of a more esoterical nature, and if not that, then possibly traditional. But that assumption is mistakien. It is certainly one of the more daring ventures of his career that Christian Zehnder has decided to embark on with Barbara Schirmer, without the safety net of a backing band. Half a year ago, at its first showing at the Alpentöne festival in Altdorf, this unorthodox chamber-musical encounter still had to struggle with the baroque sonority of a church. Now, it was the Roxy theatre in Birsfelden with its dry acoustics that
provided the perfect stage for a lively concert performance.
Because, although Zehnder and his vocal escapades are very much at the centre of the proceedings, a delicate dialogue with the cimbalom nonetheless frequently ensues. Schirmer creates the accompanying structures in a freestyle and virtuoso fashion, using four drumsticks, borrowing from minimal music, with the courage not to shy away from brittle chromatology. The reverberation of the strings creates intriguing contrasts to Zehnder's overtone vocals, which are delivered in the usual elaborate and nuanced fashion, such as when he creates percussive effects by drumming on his lips with his fingers. The duo breaks up the heritage of Swiss folk music, and subtly confront it with colours from all corners of the earth. Throaty vocals dance to skewed beats which could originate in the balcans. The melodic sequence of traditional Swiss music is slowed down and merges with counter-tenor elements to become a completely new melodic logic. Or, in another example, baroque recitatives are suddenly broken up by yodelling.
A multi-layered Folklore Imaginaire
Within the space of a solo, Schirmer turns from a simple folk tune to almost expressionist phrases, expressing her distress at the minaret ban in Switzerland and greeting her friends in Persia, home of cimbalom high culture. It is a multi- layered folklore imaginaire that both these artists have already mastered individually. In their collaboration, the focus turns even further away from folklore and towards brilliant imagination. Time and time again, they tell stories within which, for all their filigree, humorous characteristics take on an important role: Zehnder wordlessly tells the story of a lonely Appenzell farmer, who finds love in the middle East, portraying both the country-boy male role and the rapt lady simultaneously with hilarious body language.
A sudden tango rings out, supported by a bandoneon, and this tango has as its protagonist a lovesick cynic who, to the great joy of the audience, succeeds in uniting aspects of Tom Waits and a soprano singer. Generally, the manner in which Zehnder takes on different roles throughout this programme is striking:
From a chatty little old lady to a belcanto singer, from the curmudgeonly mumbler to the coy young girl, he plays the range of vocal colours with mastery. The strength of his performance is further amplified by his ability to put himself into the background of the proceedings with long, strenuous sustained notes that give Schirmer the space needed for pointed solos in the upper ranges of the cimbalom.
After a storm of frenetic applause in the sold-out Roxy theatre, the duo returns for a thoroughly surprising encore: Schirmer creates bizarre slide effects by using a glass on the strings of her instrument. What results from this in combination with Zehnder's improvised sprechgesang is indeed something almost like avant-garde blues."